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Nagasaki vor der Atombombe
Urakami-Hospital (St.Francis) im Hintergrund links
Nagasaki nach der Atombombe
Ein japanischer Arzt, Dr. med. T. Akizuki vom St. Francis Hospital in Nagasaki, Japan, hat nicht nur seine lebenslange Krankheit geheilt, sondern auch die tödliche Strahlenkrankheit verhindert, nachdem 1945 die Atombombe in der Nähe des Krankenhauses explodiert war.
Über die Erlebnisse und Erfahrungen mit den Patienten seines Krankenhauses in Nagasaki während und nach dem Atombombenabwurf im August 1945 schrieb er das Buch "Nagasaki 1945". Er schrieb aber auch zahlreiche Artikel zu seinem Leben und den Themen, die einen Einblick in seine persönliche Entwicklung geben und wie er schrittweise die Bedeutung der Ernährung für die Heilung von Krankheiten entdeckte. Eine Auswahl seiner Schriften veröffentlichen wir nachfolgend. Er schrieb:
„Eines Tages, als ich mit Tuberkulose im Bett lag, beschloss ich, meine Konstitution zu verändern. Ich wusste, dass ich meine Krankheit heilen konnte, war aber nicht sicher, wie sich meine Konstitution verändern ließ. Wie konnte ich nur meine Konstitution verändern? Die Antwort lag in einer Änderung meiner Ernährung. Auch wenn meine Eltern keine Bauern waren, hatten sie doch im Alter von ungefähr 20 Jahren auf dem Land gelebt. So weit ich wusste, waren sie nie ernsthaft krank gewesen. Wenn sie erkältet waren, heilten sie das einfach, indem sie ein schweißtreibendes Kraut einnahmen. Um einen Durchfall zu heilen, tranken Sie einen Tee mit Salzpflaume. Im Vergleich dazu habe ich viele schwere Krankheiten hinter mir - Keuchhusten, Diphterie, Lungenentzündung und Tuberkulose. Obwohl meine Mutter zum Frühstück Misosuppe gekocht hat, aßen meine Brüder, meine Schwester und ich lieber Fisch oder Fischfrikadellen. In Nagasaki, der Stadt am Meer, gab es Fisch im Überfluss, während Gemüse knapp war. Daher hörte meine Familie auf, zum Frühstück Misosuppe zu essen. Nach und nach hat meine Mutter überhaupt keine Misosuppe mehr gekocht.
„Meine Eltern waren sich der Bedeutung der Misosuppe für die japanische Ernährung nicht bewusst. Von den Autoritäten auf dem Gebiet der Ernährung wurden Eier, Milch oder Fleisch anstatt Misosuppe empfohlen. Es war diese neue Ernährung, die mich krank gemacht hat. Anfangs glaubte ich nicht wirklich an die Misosuppe, war aber von der abendländischen Medizin total enttäuscht, weil kein Medikament mein Leiden jemals vollkommen geheilt hatte. Dann beschloss ich, meine Ernährung auf Vollkornreis, Gemüse und Misosuppe umzustellen. Es war Krieg, und nur wenige japanische Ärzte standen damals zur Verfügung. Ich war gezwungen, das Bett zu verlassen und meiner Pflicht als Arzt weiter nachzugehen. Ich wurde eingezogen, obwohl ich unter Tuberkulose litt. Als dann die Bomben fielen, war ich der Strahlenkrankheit ausgesetzt. Trotzdem habe ich weiter schwer gearbeitet. Meine Fähigkeit, die schwierigen Umstände, denen ich ausgesetzt war, zu überstehen, schreibe ich meinem Verzehr von Misosuppe zu.“
Weiterhin sagte er, „Am 9. August 1945 wurde die Atombombe über Nagasaki abgeworfen. Tödliche atomare Strahlung breitete sich über der vollkommen zerstörten Stadt aus. Für Viele führte das zu einem quälenden Todeskampf. Einige Wenige erlebten ein Wunder. Nicht einer der Mitarbeiter im Krankenhaus litt unter der Strahlung oder starb durch sie. Das Krankenhaus lag nur 1,5 Kilometer vom Zentrum der Explosion entfernt. Mein Assistent und ich halfen vielen Opfern, die unter den Auswirkungen der Bombe litten. Im Krankenhaus gab es einen großen Vorrat an Miso und Tamari. Außerdem hatten wir viel Vollkornreis und Wakame (eine für Suppenbrühe und Misosuppe verwendete Alge). Ich hatte meine Mitarbeiter schon eine Zeitlang vor dem Bombardement mit Vollkornreis und Misosuppe verpflegt. Niemand von ihnen erkrankte durch die atomare Strahlung. Ich glaube, dass das daran lag, dass sie Misosuppe gegessen hatten. Wie kann Misosuppe vor Strahlenkrankheit schützen? Irgendwann eines Tages wird die Wissenschaft diese Frage schlüssig beantworten, wenn es den Menschen erlaubt wird, Daten für Experimente zur Verfügung zu stellen. Ich würde ein solches Experiment gerne selbst durchführen (Anm. d. Red.: Studien hierzu wurden später durchgeführt, siehe Literaturhinweise am Schluss).
Dr. med. Tatsuichiro Akizuki, Chefarzt des St-Francis-Krankenhauses in Nagasaki, 1945.
„Zur Verbesserung meiner Konstitution beschloss ich, aufs Land zu ziehen. Ich überarbeitete mich und erkrankte wieder an Tuberkulose. Ich ging zurück nach Nagasaki und nahm meine ärztlichen Aufgaben als Verwaltungsleiter der St. Francis-Krankenhauses wieder auf, und ich aß Misosuppe als Behandlung gegen Tuberkulose. Ich versuchte es ausschließlich mit Vollkornreis, dann probierte ich den Vegetarismus und nahm später Milchprodukte dazu, was aber nicht lange anhielt. Die Misosuppe aß ich immer weiter. Zu dieser Zeit waren über die abendländische Medizin viele Arzneimittel gegen Tuberkulose eingeführt worden, wie Streptomycin und PAS (p-Aminosalicylsäure). Diese Arzneimittel wurden eingeführt, und es zeigte sich, dass sie viele Fälle von Tuberkulose heilen konnten. Außerdem wurden viele verbesserte chirurgische Methoden eingeführt. Ich habe diese neuen Medikamente und neuen Techniken der abendländischen Medizin an meinen Patienten angewandt. Und ich bestreite ihre Wirksamkeit gar nicht. Aber auch während der Anwendung diese neuen Medikamente habe ich immer daran gedacht, dass eine Krankheit nie völlig geheilt werden kann, wenn der betroffene Mensch seine Konstitution nicht verändert. Ob die Krankheit leicht heilbar ist oder nicht, hängt von der Konstitution des Menschen ab. Einige erfahren schnelle Besserung, andere tun sich schwer damit, auch wenn sie dieselben Medikamente nehmen. In diesen Fällen hängt die Wirksamkeit der Medikamente hauptsächlich von der Konstitution des Betroffenen ab.
„Ich denke, dass die Misosuppe der wichtigste Bestandteil unserer Ernährung ist. Die heutige Medizin empfiehlt Milch, Eier, Tomatensaft, etc. Die Misosuppe andererseits, wartet auf eine Evaluation. Nur wenige Menschen wollen sich mit der Bedeutung der authentischen japanischen Nahrung befassen. Jeden Patienten, den ich behandle, frage ich, ob er Misosuppe isst oder nicht. Das ist sehr interessant. Die meisten sagen, sie täten es gelegentlich. Wenn ich Mütter, die über die Krankheiten ihrer Kinder klagen frage, ob sie ihrer Familie Misosuppe geben oder nicht, sagen immer nein. Sie finden Eier und andere abendländische Nahrungsmittel wichtiger. Diese Antwort kommt vor allem von intelligenten Menschen. Andererseits essen die Familien, die nur selten krank werden, ausnahmslos täglich ihre Misosuppe. Allerdings ist Misosuppe kein Arzneimittel, wie ein Kortikalhormon oder ein Antibiotikum. Es heilt Krankheiten nicht unmittelbar. Wenn Sie täglich Misosuppe essen, verbessert sich ihre Konstitution und Ihre Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten wächst.
Strahlungsfolgen
Typischer Krankheitsverlauf bei Strahlenschäden am Beispiel eines 21jährigen Soldaten, der sich während der Atom-Explosion in einem Haus ca. 1 km vom Epizentrum in Nagasaki aufhielt (also eine ähnliche Situation wie die der Patienten von Dr. med. Akizuki im Urakami-Hospital):
Da er der Atomexplosion am 9. August 1945 nicht direkt ausgesetzt war, erlitt der Soldat keine Verbrennungen, sondern Stoß- und Schnittverletzungen seines einstürzenden Hauses. Er wurde medizinisch notfallbehandelt und deshalb existiert auch folgende Krankengeschichte:
18. August--Verlust der Haare; 19. August --Gaumenblutungen und pupurfarbene Unterhautblutungen; 30. August--Einlieferung in ein Armee-Krankenhaus, einsetzendes Fieber; 1. September--Mandelentzündung und trockener Rachen, so dass er nicht mehr essen konnte. Gaumenblutungen nehmen zu und die Unterhautblutungen verteilen sich auf das Gesicht und den Oberkörper; 2. September--Bewußtseinstrübung und sprechen im Delirium; 3.September--Gestorben um 21:30 Uhr.
Diese Krankengeschichte wurde als typisch für die Folgen für die Menschen vor Ort aufgrund akuter radioaktiver Strahlung eingestuft.
„Die Medizin des Abendlandes gliedert sich in drei Kategorien: Höchste, mittlere und untere. Die untere Medizin ist die symptomatische Behandlung, bei der Symptome durch Medikamente und Ähnliches beseitigt werden und die Nebenwirkungen hinterlässt. Die mittlere Medizin ist die, bei der Medikamente eingesetzt werden, die auch bei langfristiger Einnahme keine Nebenwirkungen haben. Sie beseitigt Symptome, aber nicht deren Ursache. Die höchste Medizin sind die Vorbeugemaßnahmen. Der überwiegende Teil der modernen Medizin gehört in die untere Medizin oder allenfalls in die mittlere Kategorie. Heutzutage sind die Menschen nicht zufrieden, wenn ein Medikament nicht schnell wirkt. Sie schätzen Morphium, Thalidomid und Kortikalhormone (auch Adrenalin ist ein Kortikalhormon). Ich behaupte, dass Miso in die höchste Medizin gehört. In meiner Familie haben wir angefangen, jeden Morgen Misosuppe zu essen, und das haben wir mehr als zehn Jahre lang so gehalten. Mit dieser Ernährung konnte ich meine Tuberkulose und mein Asthma problemlos heilen. Trotzdem verdamme ich Milch, Eier etc. nicht, und auch ich habe gegen meine Tuberkulose Antibiotika genommen, aber ich meine, dass Miso den Körper wirksamer heilt als ein Arzneimittel.
„Die Leute bezeichnen Miso als ein Würzmittel, aber Miso ist ein Mittel, das den Wert aller Nahrungsmittel zur Geltung bringt, und es sorgt dafür, dass der Körper die Nahrung leichter assimilieren kann. Die Ernährung der Kinder ist ein schwieriges Thema, denn sie gehen gern in die Extreme. Wenn die Ernährung zu streng ist, werden sie nervös. Deshalb habe ich in meiner Familie eingeführt, jeden Morgen Misosuppe mit Wakame (eine Alge), Age (gebratener Tofu) und Gemüse zu essen. Den Rest ihrer Ernährung habe ich den Kindern selbst überlassen - mit gutem Ergebnis. Auf Elternabenden habe ich den Eltern empfohlen, ihren Kindern jeden Morgen Misosuppe zu geben.“
(Aus dem Japanischen übersetzt von Herman Aihara.)
Literaturhinweise betreffs Studien zum Thema:
Dr. med. Akizuki, Tatsuichiro
Nagasaki 1945
Schutz vor Radioaktivität durch makrobiotische Lebensweise
220 Seiten, Pb.
Inklusiv Beiheft mit Informationen für einen Strahlungs-Ernstfall von Michio Kushi
ISBN-3-930564-11-4
Ost-West-Verlag
Literaturempfehlungen zum Thema:
Aktuelles Beiheft zum Buch "Nagasaki 1945"
Dr. med. T. Akizuki
Jack, Alex, Hrsg.
DEINE NAHRUNG SEI DEINE MEDIZIN*
188 wissenschaftliche Studien und
medizinische Berichte
über den Nutzen vollwertiger Ernährung für
Körper, Geist, Gesellschaft und Umwelt
196 Seiten, Pb., Zahlr. Tabellen
ISBN-3-930564-05-X
Ost-West-Verlag
Fryer, A.-M. und W.
Das kleine Buch über ...
Salz, Miso und Shoyu
80 Seiten, Pb.
15 Zeichnungen
ISBN-3-930564-25-4
Ost-West-Verlag
88 Seiten, Pb.
17 Zeichnungen
ISBN-3-930564-22-X
Ost-West-Verlag